Das Wetter war gnädig, über Nacht hat es geregnet, aber am Morgen war es weitgehend trocken, nur etwas matschig. Der Gerüstbauer sollte um 8.30h fertig sein mit dem Abbau. Nach dem Znüni war er dann doch soweit, sodass wir den entscheidenden Schritt wagen konnten: Bekommen wir das vormontierte Modul um die Ecke?
Die Experten rätseln, wie man die Gurten am besten führen soll. Jeder hatte so seine Vorstellungen und nach drei Versuchen, war man sich dann einig.
Ganz sorgfältig hochheben; die 12.5 m langen C-Profile biegen sich wie Bananen unter dem Eigengewicht. Stahl ist halt schon eher was zum Federn bauen.
Es hängt; wir gehen an die Grenze, bis der Kran seinen Warnschrei abgibt. Weiter können wir nicht raus, obwohl der Kran sich kaum bewegt. Da ist schon noch einiges an Reserve eingerechnet, bevor er kippen würde.
Es geht - es geht nicht - es geht - ja es geht doch! Wir schieben das Modul, der Betonwand entlangschleifend um die Ecke. Zum Glück haben wir noch keine Fenster und Isolation drauf. Der Bauablauf war wohlbedacht.
Geschafft! Das Modul hängt auf der Westseite.
Jetzt nur noch hinstellen und oben am Dachrand fixieren. Ich sprinte aufs Dach, um Jorge zu helfen beim Ausrichten.
Und schon das zweite; vom Dach, wo wir es gestern zwischengelagert haben, lassen wir es runter, hängen um, und stellen es auf. Daneben liegen bereits die vormontierten Stützen bereit für Nummer 3.
Schon hängt das nächste Modul und bewegt sich auf das Haus zu. Noch einmal drehen um 180 Grad. Das Modul wiegt rund 1.5 Tonnen, so schwer wie ein Auto, nur einiges grösser.
An die Ecke anschleichen . . .
. . . und dann drum herum würgen. Wir bekommen schon richtig Routine.
. . . auch Nummer zwei hat die Südwest-Kurve geschafft.
Oben ausrichten und mit der M24 Schraube fixieren.
Der Architekt hat das Zügel im Griff ?!?
Die Westfassade ist schon wieder bekleidet. Die mittlere Konsole ist noch nicht ausgerichtet, daher alles etwas krumm. Von der Distanz sieht es aber gesamthaft sehr fein aus; besser als im CAD.
Die Ostseite ist noch nackt. So wird man das Haus nie mehr sehen.
Die Ostmodule sind ruck-zuck montiert. Wir wissen langsam wie, trotz der speziellen Träger mit den zusätzlichen Bohrungen für das Treppengeländer. 440 Schrauben später sind auch diese fertig. Um 16.30h steht das letzte der Balkonmodule. Morgen geht es mit den Südbalkonen weiter.